Pflanzen im Naturpark Barnim

Entsprechend seiner Biotopausstattung kommen im Naturpark Barnim zahlreiche floristische Besonderheiten vor. Sie konzentrieren sich vor allem auf magere Feuchtbiotope und trockenwarme, magere Standorte. Darunter weisen vor allem die basenreichen Standorte eine herausragende Flora auf, wie zum Beispiel die Kalkniedermoore, die Kalktuffquelle am Tegeler Fließ, die Feuchtwiesen auf basenreichen Standorten, wie am Streesee und am Briesefließ, aber auch die Buchenwälder am Nonnenfließ.

Die folgende Liste zeigt alle aktuell im Naturpark erfassten Pflanzenarten, die deutschland- oder brandenburgweit mindestens stark gefährdet und in Berlin mindestens vom Aussterben bedroht sind. Die Zusammenstellung beruht auf der Auswertung der terrestrischen Biotopkartierung, vorhandener floristischer Daten des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg und des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg sowie auf Angaben aus Gutachten und wissenschaftlichen Arbeiten.

Für den Erhalt einiger Arten trägt das Land Brandenburg eine besondere Verantwortung. Von diesen Arten kommt entweder ein großer Teil ihres Gesamtbestandes in den Ländern Berlin und Brandenburg vor, oder es kommt hier ein besonders wichtiger Teil ihres genetischen Spektrums vor.

Stark gefährdete Arten

66 Ergebnisse
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Rückgang der Artenvielfalt

In den wenigen Fällen, in denen ein Vergleich alter Erhebungen mit neuen Daten möglich ist, wird anhand der Datenbank andererseits deutlich, dass die floristische Artenvielfalt im Naturpark Barnim in den letzten 50 Jahren deutlich abgenommen hat.

Zahlreiche Arten der armen Feuchtwiesen, der Moore, der Gewässerufer und der Magerrasen kommen heute nicht mehr oder nur noch vereinzelt vor. Dazu gehören beispielsweise:

  • Sumpfengelwurz (lat. Angelica palustris)

  • Arnika (lat. Arnica montana)

  • Rote Waldvögelein (lat. Cephalanthera rubra)

  • Prachtnelke (lat. Dianthus superbus)

  • Sumpfstendelwurz (lat. Epipactis palustris)

  • Lungenenzian (lat. Gentiana pneumonathe)

  • Zierliches Schillergras (lat. Koeleria macrantha)

  • Sumpfherzblatt (lat. Parnassia palustris)

  • Frühlingsküchenschelle (lat. Pulsatilla verna)

Ursachen für diesen Rückgang sind Entwässerung, Nährstoffeinträge, Nutzungsaufgabe oder -intensivierung.

Die Entwässerung führt in der Regel zur Verbuschung und zur Eutrophierung der Feuchtstandorte, so dass hier wie auch auf aufgelassenen verbuschenden und vergrasenden Trockenstandorten die niedrigwüchsigen, lichtliebenden, konkurrenz-schwachen Arten der Pflanzengesellschaften nährstoffarmer Standorte durch konkurrenzstarke, hochwüchsige Pflanzenarten verdrängt werden.