Landschaftsentstehung

Der Barnim entstand während der Saale-Eiszeit und erhielt während der jüngsten Vereisung, der Weichsel-Eiszeit vor etwa 18.000 Jahren, lediglich seinen Feinschliff, als er am Rande eines „müden“ Gletschers lag. 

Der Abbruch der Barnimkante ins Berliner Urstromtal ist an der B1/B5 (Berlin, Alt-Kaulsdorf) zu finden. Der Abbruch ins Oderbruch in Falkenberg (Carlsburg) ist besonders eindrucksvoll und bietet endlosen Weitblick in die Niederung. Im Norden wird die Hochfläche vom Eberswalder Urstromtal und im Westen von der Havelniederung begrenzt. Allerdings ist der Naturpark mit der Barnim-Hochfläche nicht deckungsgleich.

Eisschmelze

Mit dem Niedertauen des Gletschers setzte sich die Oberflächengestaltung fort. Schmelzwasserabflussrinnen, ausgedehnte Sanderflächen und Urstromtäler sind die Folge der abfließenden Schmelzwässer. Verbleibende Eisreste wurden als „Toteis“ begraben und sind heute als kleine Sölle oder größere Seen in der Landschaft wahrnehmbar.

Entwicklung im "Eishauch"

Mit der Entstehung von Söllen, Seen und Mooren begann die nacheiszeitliche Entwicklung der hiesigen Landschaften. Der erste Abschnitt wurde durch den „Eishauch" der nur langsam nach Skandinavien zurückschmelzenden Gletscher bestimmt. Wegen der spärlichen Vegetation bildeten sich in dieser Zeit die für den Naturpark typischen Dünengebiete: vor allem auf den sandigen Standorten des Westbarnims und im Randbereich des Eberswalder Urstromtals zwischen Melchow und Biesenthal. Bei geologischen Untersuchungen unweit der Finow wurde eine über 12.000 Jahre alte, unter den Dünen begrabene Braunerde-Schicht entdeckt, die nach dem Fundort „Finowboden“ genannt wurde. Sie zeugt von einer zwischenzeitlichen Erwärmungsphase und Pflanzenbewuchs gegen Ende der letzten Kaltzeit.

Warmzeit, Wald und Moor

Vor etwa 10.000 Jahren begann der zweite Abschnitt der nacheiszeitlichen Entwicklung: die heute noch andauernde Warmzeit. Der Temperaturanstieg führte auf dem gesamten Barnim zur Wiedereinwanderung des Waldes. In feuchten Niederungen und im flachen Randbereich von Seen wuchsen ausgedehnte Moore heran, die besonders eindrucksvoll im Biesenthaler Becken/ Finowtal entwickelt waren. Die ehemals tiefen Becken sind heute zum Teil vollständig verlandet.