Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zielt darauf ab, sich ganzheitlich mit der Frage zu befassen, wie wir und auch zukünftige Generationen gut auf diesem Planeten leben können. Dabei geht es nicht nur um Wissen, sondern vor allem auch um die Ausprägung von Gestaltungskompetenzen, d.h. um zukunftsfähiges Denken und Handeln. Auch der Naturpark Barnim leistet durch Unterstützung, Vernetzung und eigene Angebote im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung einen Beitrag zu der Auseinandersetzung mit zukunftsfähigen Lebensweisen.

Hintergrund

Unsere Welt befindet sich in einem großen Umbruch. Die zunehmende Digitalisierung, Klimawandel, Finanz- und Wirtschaftskrisen, Migrationsbewegungen oder Verteilungsungerechtigkeiten sind nur einige Beispiele für die globale Verwobenheit und die damit einhergehenden Herausforderungen. Der massive Ressourcenverbrauch liegt weit über den planetaren Grenzen, geht mit weitreichenden Umweltzerstörungen einher und bringt damit nicht nur nicht nur unser Ökosystem, sondern auch unsere bisherigen (auf Wachstum ausgerichteten) Lebens- und Wirtschaftsweisen ins Wanken. Diese Entwicklungen weisen darauf hin, dass auf vielen Ebenen ein Umdenken erforderlich ist und wir vor der Aufgabe stehen, eine sozial-ökologische Transformation (einen gesellschaftlichen Wandel) auf den Weg zu bringen.

Nicht immer ist es einfach, die komplexen Zusammenhänge zu durchdringen, mit Unsicherheiten oder Widersprüchen umzugehen, Verhaltensmuster zu hinterfragen und alternative Lösungsansätze zu entwickeln. An dieser Stelle kann Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einen wichtigen Beitrag leisten.

Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)?

Bildung für nachhaltige Entwicklung folgt einem ganzheitlichen Ansatz und ist als eine Querschnittsaufgabe zu verstehen. Sie vermittelt nachhaltige Denk- und Verhaltensweisen und zielt auf die Förderung von Gestaltungskompetenzen. So steht nicht (nur) der Erwerb von Informationen und Wissen im Vordergrund, sondern das Verstehen von Zusammenhängen und die Entwicklung von Lösungen bzw. Handlungsmöglichkeiten. Bildung für nachhaltige Entwicklung geht über Umweltbildung hinaus und bezieht auch soziale, ökonomische und kulturelle Aspekte von Nachhaltigkeit mit ein. Zudem lädt sie dazu ein, globale und interdisziplinäre Perspektiven einzunehmen und sich gleichzeitig mit der individuellen Verantwortung und Selbstwirksamkeit auseinanderzusetzen.

BNE im Naturpark Barnim

Seit dem 1. April 2018 gehört Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu den gesetzlichen Aufgaben der Naturparke in Deutschland (§27 Abs.2 BNatSchG). Der Naturpark Barnim fördert den Aufbau einer regionalen, vernetzten Bildungslandschaft, indem er (außer-)schulische Bildungsakteure und weitere Partner bei der Entwicklung und Durchführung von BNE-Angeboten unterstützt und vernetzt. Darüber hinaus organisiert er Informations- und Weiterbildungsworkshops und entwickelt eigene Aktivitäten mit Kooperationspartnern aus der Region.

Als Impulsgeber und Moderator vernetzt und unterstützt der Naturpark Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung.

Multimediales BNE-Konzept zur Förderung von Verantwortung und Respekt im Umgang mit der Natur am Beispiel Liepnitzsee

Studentisches BNE-Praxisprojekt im Naturpark Barnim in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Seit dem Frühjahr 2021 erarbeitet die Studentin Michaela König im Rahmen des HNEE-Studiengangs “Bildung - Nachhaltigkeit - Transformation” ein BNE-Praxisprojekt im Naturpark Barnim. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie Verantwortung und Respekt im Umgang mit der Natur gefördert werden kann. Hintergrund ist der Besucheransturm im Gebiet, der während der Corona-Zeiten deutlich zugenommen hat. Ziel ist es, eine ganzheitliche Strategie zu entwickeln, welche die vielschichtigen Herausforderungen und Anknüpfungspunkte für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zusammenträgt. Gleichzeitig sollen erste Aktivitäten umgesetzt werden. Die Projektergebnisse werden anderen Naturlandschaften bei Interesse zur Verfügung gestellt.

Der Naturpark Barnim bietet den Menschen vielfältige Gelegenheiten für Naherholung und Naturerfahrung in Hauptstadtnähe. Besonders die Badeseen stellen in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel dar. Doch mit dem zunehmenden Besucheransturm steigen aus naturschutzfachlicher Sicht auch die Herausforderungen: So belastet beispielsweise der liegen gelassene Müll die Natur, offenes Feuer entfacht immer wieder Waldbrände, Flora und Fauna werden durch die Nutzung von nicht markierten Wegen oder durch das illegale Campen in Schutzgebieten bedroht. Auch die Lärmbelästigung durch laute Musik oder Partys am See stellen für die Tierwelt eine Belastung dar. An diesen Beispielen wird deutlich, dass eine umfassende Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit zum Verhalten in der Natur eine wichtige Aufgabe der Nationalen Naturlandschaften darstellt.

Mit dem oben genannten Projekt soll am Beispiel des Liepnitzsees eine möglichst ganzheitliche Strategie entwickelt werden, die Ansatzpunkte für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bietet, wie ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit der Natur gefördert werden kann. „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verfolgt das Ziel, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen. Bezogen auf das Projekt bedeutet dies, dass die Menschen sich ihrer Verantwortung gegenüber der Natur bewusst werden und entsprechend handeln, damit die Natur- und Kulturlandschaften auch in der Zukunft erhalten bleiben.

Um die Strategie zu erarbeiten, fanden u.a. Gespräche mit verschiedenen Akteuren wie dem Tourismusverein Naturpark Barnim e.V., der Gemeinde Wandlitz und der Ehrenamtsagentur rund um den Liepnitzsee sowie mit thematisch vergleichbaren Initiativen aus anderen Regionen statt.

Wie sehen die Eckpunkte der Strategie und die ersten Umsetzungsschritte im Naturpark Barnim aus?

  • Offene Austauschformate: Sie dienen der Projektvorstellung und dem Ideenaustausch mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Im Naturpark Barnim sind für September 2021 offene Gesprächsrunden anlässlich der Nachhaltigkeitswoche Wandlitz und der Zukunftswoche Barnim für die lokale Bevölkerung geplant.

  • Bildungsformate für verschiedene Zielgruppen: Diese werden erarbeitet, um Handlungskompetenzen zu entwickeln. Für die Umsetzung der Konzepte wird mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet. Mit dem Projekt “GreenCut - Jugend filmt biologische Vielfalt” erstellten Berliner Schülerinnen und Schüler im September 2021 Videoclips, welche verschiedene Herausforderungen und Lebensräume rund um den Liepnitzsee dokumentierten und dabei einzelne Tier- und Pflanzenarten in den Fokus nahmen. Die Ergebnisse wurden online am 30.11.2021 als Studiosendung vorgestellt. Besondere Einblicke in das Exkursionsgebiet wurden im Rahmen einer Fotoausstellung im Barnim Panorama präsentiert.

  • Mediale Akzente über verschiedene Kanäle: Als Ergänzung sollen Presse, Rundfunk, Fernsehen, Onlinedienste und Newsletter nicht nur die Konflikte offen ansprechen, sondern auch Handlungsmöglichkeiten für einen schonenden Umgang mit der Natur aufzeigen. Im Naturpark wurde ein Podcast der Reihe “Grüne Welle” zu diesem Thema erarbeitet. Da auch andere Naherholungsgebiete vor ähnlichen Herausforderungen stehen, sollen die Ergebnisse auch über den Naturpark Barnim hinaus zur Verfügung gestellt werden und in den überregionalen Erfahrungsaustausch einfließen.

Als Ansprechpartnerin steht Ihnen Eva Roeder unter Tel.: 033397-2999-17 oder Eva.Roeder(at)LfU.brandenburg(dot)de zur Verfügung.

Wanderausstellung „Stadt – Land – Biene“

Die Wanderausstellung „Stadt – Land – Biene“ gibt Einblicke in das faszinierende Leben der Bienen in unserer Nachbarschaft. Wie unterscheiden sich Wildbienen und Honigbienen? Was brauchen sie zum Überleben? Wie kommen sie mit dem Lebensraum Stadt zurecht? Wie nehmen Bienen ihre Umwelt wahr und wie kommunizieren sie miteinander? Was machen sie im Winter? Und was hat es mit dem Bienensterben auf sich?

In Deutschland gibt es etwa 550 Bienenarten. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Natur und sind für uns Menschen von großer Bedeutung. Bienen kommen nicht nur auf dem Land, sondern zunehmend auch in der Stadt vor. Die meisten Pflanzenarten müssen bestäubt werden, damit sie Samen und Früchte tragen. Ohne Bienen fielen nicht nur unsere Ernten geringer aus. Auch Wildpflanzen, Nahrungsgrundlage für viele Tierarten, sind auf die Bestäuber angewiesen.

Die Wanderausstellung möchte für eine bienenfreundliche Umwelt werben. Wie lässt sich die Landwirtschaft umgestalten? Was kann jeder von uns – egal ob in der Stadt oder auf dem Land – beitragen?

Die Ausstellung besteht aus 18 Infotafeln, einer Hörstation, zwei Filmstationen sowie zahlreichen Exponaten.

Tipps dazu, welche Pflanzen gute Nahrung für Bienen bieten und wie ein Insektenhotel aussehen kann, gibt es auch hier:

Nahrungspflanzen

Insektenhotel

Aktuell

Von Mai bis Oktober 2020 macht die Ausstellung Halt in der Biosphäre Potsdam.

Möchten Sie die Ausstellung ausleihen? Sprechen Sie uns gerne an!

 

Natur- und Erlebnispfade

Löwenzahnpfad an den Schönerlinder Teichen (Foto: Andrea Brodersen)
Rundweg Schönower Heide (Foto: Andrea Brodersen)

Bei einem Ausflug die Natur genießen und nebenbei etwas lernen, ganz ungezwungen und selbständig, wann man will und wo man will. Diese Möglichkeit wird dem Besucher des Naturparks durch Natur- und Erlebnispfade geboten. 

Natur- und Erlebnispfade sind ein umweltpädagogisches Instrument mit Mehrwert. Der Besucher wird unterhalten und bildet sich dabei weiter.

Informationstafeln vermitteln anschaulich die Besonderheiten des Gebietes und das direkt vor Ort in der freien Natur.

Im Naturpark Barnim laden verschiedene Natur- und Erlebnispfade dazu ein.

Löwenzahnpfad

Eichwerder Moorwiesen

Bernauer Waldlehrpfad (Liepnitzsee)

Bodenlehrpfad

Hobrechtsfelde Infosystem

Rundweg Schönower Heide

Rundweg Nonnenfließ

Barnim Panorama Entdeckerpfad

World Cleanup Day und Ausleihe von Greifzangen

© World Cleanup Day c/o Lets Do It! Germany e.V.

Der „World Cleanup Day“, der jedes Jahr im September stattfindet, ist die größte Bürgerbewegung der Welt zur Beseitigung von Umweltverschmutzungen und Plastikmüll. Im Jahr 2021 beteiligten sich rund 14 Millionen Menschen in 191 Ländern an dem Aktionstag und haben etwa 53.000 Tonnen Müll aus der Natur entfernt.

Auch im Naturpark Barnim fanden im Jahr 2022 verschiedene Aktionen statt, darunter auch am Bernsteinsee (Gemeinde Marienwerder) oder im Oranienburger Ortsteil Lehnitz, die beide in Kooperation mit dem Naturpark Barnim durchgeführt wurden. Doch auch unabhängig vom World Cleanup Day finden immer wieder Aufräumaktionen statt, so z.B. der jährliche Frühjahrsputz in der Schönower Heide.

Der Naturpark Barnim unterstützt in Kooperation mit dem Tourismusverein Naturpark Barnim e.V. auch zukünftig gerne Aufräum-Aktionen durch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Wenden Sie sich gerne an uns!

Ab 2023 besteht die Möglichkeit, bis zu 20 Greifzangen gegen Pfand für einen Cleanup auszuleihen. Auch für Wandergruppen stehen die Zangen beim Tourismusverein Naturpark Barnim e.V. in Wandlitz zur Verfügung.

Link zum World Cleanup Day: https://worldcleanupday.de/

Naturparkgespräche – Natur vs. Zukunft

Gemeinsam möchten der Naturpark Barnim und das Barnim Panorama eine Plattform für spannende und brisante Diskurse rund um Naturschutz, Landnutzung und Nachhaltigkeit schaffen.

Bei den „Naturparkgesprächen“, die seit November 2022 mehrmals im Jahr donnerstags um 18 Uhr im Barnim Panorama stattfinden, können Interessierte, Fachleute und eingeladene Gäste miteinander ins Gespräch kommen und verschiedene Perspektiven des öffentlichen Diskurses beleuchten.

Die aktuellen Termine finden Sie hier.

Hobrechtsfelde – ein außerschulischer Lernort

Schüler des Finow Gymnasiums auf digitaler Zeitreise (Foto: Andrea Brodersen)
Schüler des Finow Gymnasiums auf digitaler Zeitreise (Foto: Andrea Brodersen)

Das Naturerlebnis im Herzen der Erholungslandschaft der ehemaligen Rieselfelder Hobrechtsfelde bietet als außerschulischer Lernort viele Möglichkeiten für Gruppen und Schulklassen. Beim alten Kornspeicher sind sowohl einige Sitzgelegenheiten als auch Toiletten vorhanden, so dass sich der Ort wunderbar als Start- und Endpunkt für einen Ausflug in die Landschaft eignet.

Jagd durch den Hobrechtswald - Mit Tablet auf digitaler Zeitreise

Mit einem neuen digitalen Spielangebot können Jugendliche sowie interessierte Erwachsene die Rieselfeldlandschaft rund um Hobrechtsfelde im Naturpark Barnim entdecken. Bei der rasanten Verfolgungsjagd durch die Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde erfahren Spielende Interessantes und Spannendes rund um Abwässer, Verrieselung und tierische Landschaftspflege. Während die Spielenden die Landschaft in der heutigen Erholungslandschaft erkunden, entwickelt sich eine spannende Geschichte mit historischen Figuren, witzigen Dialogen und kniffligen Aufgaben.

Das Spiel sollte im Vorfeld über die kostenfreie Locandy-App auf ein GPS-fähiges Smartphone/Tablet geladen werden. Zusätzlich stehen, nach vorheriger Anmeldung,  einige Tablets zur Ausleihe gegen Pfand zur Verfügung.

Streckenlänge: etwa 4,5 km und endet wieder am Gut Hobrechtsfelde

Mindestalter: ca. 12 Jahre  

Bitte beachten: GPS-fähiges Smartphone/Tablet mit Locandy-App mitbringen

Ausstellung

Wer mehr über die ehemaligen Rieselfelder und die Umgebung erfahren möchte, geht in den alten Kornspeicher mit seiner Ausstellung. Weitere Informationen finden Sie hier oder unter https://www.kesslerundco.de

Weitere Angebote

Pferdekultur Gut Hobrechtsfelde

Schildipark Panketal

Ponykultur Hobrechtsfelde e.V.

Wildnisschule Berlin

Grüne Akademie Berlin-Brandenburg e. V.