Glockenheide
Die Glocken-Heide (Erica tetralix), auch Moor-Glockenheide genannt, gehört zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae). Der immergrüne Zwergstrauch kann eine Wuchshöhe von 15 bis 10 cm erreichen. Die Blütezeit liegt im Juni bis zum September. Bei den Blüten, aufgebaut als "Glockenblumen mit Streueinrichtung", sind die Staubblätter zu Streukegeln vereint. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln, Tagfalter und durch Selbstbestäubung. Kleine, ungeflügelte Männchen von Fransenflüglern (Blasenfüße, auch regional als „Gewitterwürmchen“ bezeichnet) schlüpfen hierbei aus Eiern, die in die Blüten der Glockenheide gelegt wurden. Die kleinen Samen sind Trockenkapseln. Als "Ballonflieger" werden sie durch Windstreuung verbreitet.
Die Glockenheide lebt in Feuchtheiden, in nährstoffarmen Mooren und in lichten Kiefern-Moorwäldern. Ihr Gedeihen ist abhängig von einem Wurzelpilz (Mykorrhiza). Vergesellschaftet ist sie oft mit Heidekraut, Pfeifengas und Torfmoos.
Die Art ist ein sogenanntes "atlantisches Florenelement". Das heißt, sie unterliegt dem Einfluss eines feuchten, temperierten Küstenklimas. In Brandenburg erreicht sie die östliche Grenze ihres geschlossenen Verbreitungsgebiets. Größere Glockenheide-Vorkommen gibt (bzw. gab) es in Brandenburg in der Prignitz und in der Niederlausitz. Zwischen den größeren Verbreitungsgebieten liegen mehr oder weniger isoliert liegende Fundpunkte.
Bereits im Jahre 1909 hat der Botaniker Paul Graebener die, auch heute noch weitgehend aktuelle Verbreitungsgrenze der Pflanze in Brandenburg aufgezeigt: Fürstenberg-Nauen-Berlin-Beeskow-Lieberose-Spremberg.
In Brandenburg ist die Art durch Beeinträchtigung und Verlust ihres Lebensraum stark gefährdet. Deutschlandweit ist die Art nicht gefährdet.
Verbreitung der Glockenheide in Deutschland (FloraWeb)
Gebiet
- Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
- Naturpark Barnim
- Naturpark Niederlausitzer Landrücken
- Naturpark Dahme-Heideseen
- Naturpark Nuthe-Nieplitz
- Naturpark Schlaubetal
Kategorien
- Blumen, Kräuter, Gräser, Moose